Spiegelung

Man sieht sich im Spiegel, sieht den Jüngling.
Er sieht sich nur als den, den man einst war.
Was ist aus dem damaligen Ich geworden?
Hat es bestanden,
ist’s vergangen,
hat es sich aufgelöst
oder ist’s transzendiert?

Man sah sich im Spiegel,
als Jüngling mit erstem, seichtem Bart,
mit frechen Blicken und offener Neugier.

Man sieht den zeitigen Herbst,
mit gefallenem Laub und getrübtem Blick.
Man war einmal fünfzehn,
man erkennt sich nicht als fünfunddreißig,
man fürchtet schon die vierzig,
oder eigentlich jedes nächste Jahr,
nicht wahr?