See im Schatten des Mondes

Ich seh’ ein Bild aus zeitlicher Ferne,
bezaubernder hät’s nicht sein können
wir mal erfahren was gemeint,
schläfriger See inmitten emporragender Berge,
felsenfest verankert, Grün, umspült
von sanften Wellen im leisen Wind,
gut gelaunt wie er heut’ echt ist,
vielschichtiges Grün grüßt mich von allen Seiten,
bei jedem Schritt das Seeufer entlang.
Boote aller Art heimgekehrt,
Schwimmer sonnentrocken auf Stegen und am Ufer,
verliebte Pärchen in einander verschlungen,
das Seewasser freut sich seiner frischen Ruh’,
nur Angler harren noch aus mit ihrem Fischzeug,
eine ganz besondere Brut von Eigenbrötlern,
die sich nicht einfach geschlagen geben,
bis zum moment suprème,
die Briese über den See kühlt angenehm,
der flussähnliche See bekommt sein sonnengereiftes Gesicht,
Tag sich allmählig verabschiedend,
widerwillig ins Dunkel absteigend,
halber Mond am klaren Himmel,
umleuchtet von hellen Sternen
schenkt dem Abend mehr nächtliches Aussehen,
von vielen Bergschatten verstärkt,
die sich um nichts kümmern,
man ist seit eh und jeh,
der schlummrige See seufzt bei
so viel Hochmut der felsigen Riesen.

Nur ich höre anscheinend das Geflüster der Wellen,
den Fischen gute Nacht sagend,
das knappe “schlaf wohl” der jungen Bäume am Ufer,
ich kann mittlerweile meine eig’ne Schrift,
die vielen gekrizzelten Briefzeilen
für J. nicht mehr lesen,
wird sie meine Sehnsucht aus den Zeilen heraus lesen,
sie spüren wie ich doch wortlos im Schatten des Mondes.